Multibanking: Wie kommt die Schaltzentrale für Finanzen beim Kunden an?

Eine App für alles? Wer träumt nicht davon: Statt zahlreicher Icons auf dem Smartphone-Screens und dem damit verbundenen Verwaltungsaufwand nur noch eine App installieren, die dann zahlreiche andere ersetzt. Multibanking-Apps versprechen genau das, nämlich das zentrale Management aller Finanzgeschäfte. Wir untersuchen, wie die neuen Unternehmen am Markt beim Kunden ankommen.

MultibankingIn der Praxis bündeln Multibanking-Apps viele Banking-Funktionen und ersparen so die umständliche Verwaltung unterschiedlicher Konten an verschiedenen Orten (online & offline) – teilweise sogar den Gang zum Berater. Zum einen lassen sich Girokonten, Depots und Versicherungen hier zentral steuern. Zum anderen vermitteln die Anbieter auch Wertpapierdepots, Versicherungen, Tages- und Festgeld. Noch sind nicht bei jedem Anbieter alle Banking-Funktionen enthalten, aber hier wird stetig weiter entwickelt. Ein großer Vorteil ist vor allem die übersichtliche Darstellung aller Kontobewegungen – teilweise mit der Möglichkeit zur Kategorisierung und Push-Benachrichtigung. Für den Kunden ist Bequemlichkeit Trumpf.

Der Kunde erwartet mehr – von Fintechs und von Banken gleichermaßen

Multibanking-Startups buhlen um die Gunst des Kunden. Sie versprechen gleichermaßen Komfort und Sicherheit, zwei nicht zu unterschätzende Kriterien bei der Wahl der persönlichen Finanzverwaltung. Doch auch etablierte Geldinstitute haben den Trend und die Bedürfnisse der Kunden erkannt und ihr Angebot um Multibanking-Funktionen erweitert. Letztlich profitiert davon der Kunde. Denn er hat die Wahl, wem er seine Geldgeschäfte anvertraut. Die Angebotspalette der Fintechs unterscheidet sich im Funktionsbereich Multibanking häufig nur marginal, weshalb sie vornehmlich mit transparenten Produkten, top Funktionalität und exzellentem Service überzeugen müssen. Ob sie das können, messen wir mit Hilfe unseres Customer Experience-Vergleichsportals cx::radar.

Multibanking: Welche Fintechs können überzeugen?

Insgesamt erzielen die Fintechs im Funktionsbereich Multibanking nur einen mittleren Profilierungsgrad und liegen damit eher am unteren Ende des Gesamt-Rankings. Keines der jungen Unternehmen kommt über die 70 Punkte-Marke hinaus

  1. Outbank mit 68,9 von 100 möglichen Punkten. Das Unternehmen konnte die besten Werte im Onboarding-Prozess für sich verbuchen. Besonders überzeugt hat in der Analyse die außergewöhnlich gute E-Mail-Bearbeitung.
  2. Centralway Numbrs mit 66,5 von 100 möglichen Punkten. Unter allen Multibanking-Anbietern wurden hier E-Mails am besten bearbeitet. Den besten Nutzungsprozess hatte das junge Fintech außerdem mit 74,1 Punkten zu bieten.

Während alle Multibanking-Fintechs im Bereich Convenience noch dicht beieinander lagen, gingen die Werte im Bereich Service-Effizienz schon deutlich auseinander und schwankten zwischen 84,6 und 37,6 Punkten. Gerade für junge dynamische Unternehmen doch eher enttäuschende Werte. Einzig der Kontaktkanal E-Mail wurde bei einigen Fintechs hervorragend bedient, während die telefonische Kundenbetreuung eher enttäuschte und der Chat teilweise gar nicht vorhanden war.

Wettbewerbsvorsprung durch Vertrauensaufbau

Vertrauensbildung ist schwer, wenn der Service am Kunden noch nicht ausgereift ist. Bankgeschäfte vertraut man nunmal nicht jedem an. Und wenn der Berater bei der Hausbank ansprechbar ist, aber der Service der App nicht, reicht ein innovatives und Komfort versprechendes Produkt allein leider nicht mehr aus, um den Banken wirklich Konkurrenz zu machen. Kurzum: Nicht nur die App, sondern auch der Service muss komfortabel sein.

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